LiteRadTour „Im Sundern“

Das Gebiet Sundern ist eine alte regionale Kulturlandschaft und liegt bei Ahlen im Münsterland an der Landstraße zwischen Sendenhorst und Vorhelm. Durch Wald und Feld dieser Flur führen idyllische Wanderwege. Der Weg in der vorgeschlagenen Route umfasst ungefähr acht Kilometer.

Als alte Flur Sundern wird das ca. 200 Hektar großes Feld- und Waldgebiet um Haus Vorhelm und bis Tönnishäuschen bezeichnet. Als Sundern galten in Westfalen in der nachkarolingischen Zeit Landschaftsteile, die von den großen Grundherren aus dem Gemeinschaftsbesitz ausgesondert und aufgeforstet wurden. Der Sundern war ursprünglich ein Buchenmischwald – durchzogen von schnurgeraden, befestigten Wirtschaftswegen und schmalen, verschlungenen „Pättkes“, die zum Spazierengehen einladen. Nach Norden begrenzt der Hellbach das Waldgebiet.

Der Weg zum Dorf am so genannten Schneckenschemm (Schemm, plattdt. für Brett überm Bach) vorbei wird hinter der Gräftenanlage von zwei kleinen Obstbaumreihen gesäumt. Zahlreiche barocke Skulpturen geben Zeugnis von einer fast vergessenen Volksfrömmigkeit und auch dem deutlichen Bekenntnis ihrer Eigentümer zum katholischen Glauben. Insgesamt finden sich im Sundern acht Stationen frommer Erinnerung und Besinnung, gekennzeichnet mit den Doppelwappen der Besitzerfamilien. Der ehemalige Prozessionsweg führte von der Pfarrkirche am Kreuz bei Untiedt und an der Madonna im Sundern vorbei auf den Innenhof von Haus Vorhelm.
Haus Vorhelm und seine Gärten sind auf mehreren Inseln angelegt. Das Herrenhaus ist von der barocken Torbrücke, erbaut von Johann Conrad Schlaun, mit seinen steinerne Wappen tragenden Löwen zu sehen. Das Wohngebäude beherbergt eine Kapelle mit Barockaltar. Der Schlossanlage vorgelagert ist eine 1730 errichtete Kornmühle, daneben befindet sich ein ehemaliger Schafstall und an der Wegecke die 1874 errichte „neue“ Mühle.
Am Schneckenschemm und an der Toreinfahrt zu Haus Vorhelm finden sich zwei freistehende barocke Heiligenfiguren aus Sandstein, die beide den heiligen Johannes Nepomuk („der Brückenheilige“) verkörpern. Die Nepomuk-Statue an der Schlossbrücke mit den Grafenkronen und dem Wappen Droste-Brenken auf dem gemauerten Sockel (1742) wurde 1949 vom Hauptsitz der Droste zu Vischering in Darfeld nach hier gebracht.
Im Schatten hoher Linden steht am Droste-zu-Vischering-Weg eine barocke Joseph-Statue (1749). Über den sogenannten Mühlenkamp erreicht man den wohl interessanteste und bedeutendste Bildstock – einen Doppelbildstock des Hochbarock, der den Heiligen Agatha und Anna gewidmet ist. Das Original befindet sich in der Antoniuskapelle.

Auch die Antoniuskapelle in Tönnishäuschen nahe dem Sundern ist ein barockes Baudenkmal. Der jetzige schlichte einschiffige Backsteinbau wurde 1752 im Auftrag der Grafen Droste zu Vischering fertig gestellt. Auf den Kapellenpatron bezieht sich auch die moderne Bronzeplastik „Swinetöns“, die der Sendenhorster Bildhauer Bernhard Kleinhans auf Initiative des Heimatvereins Vorhelm anlässlich des 500jährigen Ortsjubiläums (1999) schuf.

 

 

Fotogalerie „Im Sundern“

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