Herbert Berger
Lebensdaten:
* 12. März 1919 in Freiburg (Schlesien)
+ 23.04.1992 in Warendorf-Hoetmar
|
|

Foto privat
|
In seinem Geburtsort Freiburg, wo seine Eltern in der örtlichen Spinnindustrie arbeiten, macht Herbert Berger eine Lehre als Eisenwarenhändler. Nach Arbeitsdienst und Arbeit in einer sächsischen Werkzeugfabrik erlebt er den zweiten Weltkrieg an mehreren Fronten. Dieses macht ihn zu einem konsequenten Kriegsgegner. 1951 beginnt er als Neubergmann Untertage auf dem Bergwerk Westfalen in Ahlen. Der Pütt hält ihn fast 25 Jahre fest. Im Ruhestand verlässt er Ahlen und zieht nach Warendorf-Hoetmar. Herbert Berger gilt als Arbeiterdichter, seine Sprache ist einfach und direkt. In vielen Veröffentlichungen beschreibt er das Leben der Bergleute und ihrer Familien „Wer sollte denn über die Zustände vor Ort schreiben, wenn nicht wir selber? Wir müssen uns das Wort nehmen, damit nach draußen kommt, was uns bedrückt, was uns vorenthalten wird, was uns mutig macht und selbstbewusst.“ Er schreibt vorrangig Kurzprosa, Kurzgeschichten, gelegentlich Gedichte und Hörspiele – Erinnerungsprosa. Unterstützt wird er von seiner Frau Martha, eine zuverlässige Sekretärin, die erledigt so ziemlich alles. Ich nenne sie seit über 25 Jahren Martha und sie schmeißt den ganzen Laden. Für sein Werk ist er mehrfach ausgezeichnet worden.
Literaturhinweise:
Berger, Herbert, Der Pütt hat mich ausgespuckt. Ein Ruhrkumpel erzählt aus seinem Leben. Oberhausen: Asso 1981.
Ders., Der fremde Linksaußen. Die Geschichte eines Aussiedlerjungen. München: F. Schneider 1982, 1986, 1990.
Ders., Drei Minuten täglich. Geschichten für jeden Tag. Aschaffenburg: Pattloch 1983 [mit Martha Berger.]
Gödden, Walter, Vollgestopft mit Erinnerungen, Herbert Bergers Versuche, sich Heimat zu erschreiben, In: Kultur als Fenster zu einem besseren Leben und Arbeiten, Festschrift für Rainer Noltenius, Bielefeld 2004, S.277-300.
|
|
|
|